Die in diesem Artikel dargestellten Informationen basieren auf dem Wissen und dem Behandlungsansatz des Spezialisten für Autoimmunität Dr. Datis Kharrazian.

Inhalt

Toleranz in der Immunbiologie

Unter Toleranz versteht man in der Immunbiologie eine nicht stattfindende (keine) Reaktion des Körpers auf fremde Substanzen

Die Verlust der Immuntoleranz ist ein entscheidendes Merkmal der Autoimmunität, denn hierbei verliert der Körper aufgrund von Umwelteinflüssen die Fähigkeit zelleigenes Gewebe von peripherem Gewebe zu unterscheiden und bildet als Folge Autoantikörper gegen körpereigenes Gewebe.

 

Arten von Toleranz

Man unterscheidet drei Arten von Toleranz:

1. Orale Toleranz (Nahrungsmittelproteintoleranz):

Die orale Toleranz ist stark abhängig vom Darm und seiner Funktionalität als Barriere sowie der Immuntoleranz des Darms. Sie kann durch 

  • überreaktive dendritische Zellen (antigenpräsentierende Zellen), 
  • geringes sIgA (sekretorische IgA) oder 
  • dysfunktionale regulatorische T-Zellen (regulieren die Antwort des Immunsystems um übermäßige Entzündung vorzubeugen)

beeinträchtigt werden. 

SIgA gehört zum Darm-assoziierten Immunsystem und sind Antikörper im Dünndarm. Sie können an Antigene wie Lebensmittelpartikel andocken und diese markieren, sodass andere Zellen diese elminnieren.  Sie können eine Immunantwort verhindern, indem sie diese umhüllen, sodass die dendritischen Zellen den Antigenen nicht ständig ausgesetzt sind und nicht darauf reagieren. 

Verliert man seine orale Toleranz bedeutet das, dass das Immunsystem mit den Nahrungsmitteln, die man konsumiert, nicht mehr richtig umgehen kann und auf viele Lebensmittel reagiert.

 

Wie erkennt man eine verminderte orale Toleranz?

2. Chemische Toleranz:

Die chemische Toleranz hängt mit den Biotransformationsvorgängen im Körper z.B. über die Leber und dem Level an Antioxidantien zusammen.

Verliert man seine chemische Toleranz bedeutet das, dass das Immunsystem auf Chemikalen oder Schwermetalle ähnlich wie auf Gluten reagiert.

3. Selbsttoleranz (Eigentoleranz)

Selbsttoleranz bezeichnet die Fähigkeit des Immunsystems richtig auf den eigenen Körper zu antworten. 

Der Verlust der Selbst-Toleranz des Körpers steht mit den Konzepten rund um Autoimmunität wie molekularer Mimikry im Zusammenhang. Wenn jemand an einer Form von Autoimmunität leidet, dann bedeutet dies, dass er seine Immuntoleranz verloren hat und es zu einer immunreaktiven Antwort kommt. 

 

Die verschiedenen Arten der Toleranz hängen miteinander zusammen. Sofern eine Toleranz verloren wurde, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch andere Art der Toleranz verloren wird. Wenn jemand an Autoimmunität leidet, dann hängt dies zu einem gewissen Grad mit einem Verlust der oralen Toleranz auf gewisse Nahrungsproteine oder einem Verlust der chemischen Toleranz zusammen und diese Substanzen können dann Trigger für ihn werden.

Immuntoleranz-Management

Im Rahmen des Managements von Autoimmunerkrankungen kann die Verbesserung oder der Aufbau der Toleranz eine Rolle spielen.

Verbesserung der oralen Toleranz

Zur Verbesserung der oralen Toleranz kann folgendes beitragen:

  1. Bei gerinem sIgA: Generell gilt, um sein sIgA zu verbessern, sollte man Stress vermeiden v. a. emotionalen Stress, da es erwiesenermaßen eine psycho-neuroimmune Antwort zwischen dem Darm und der Immunfunktion besteht, aber z.B. auch Stress durch Blutzuckerschankungen. SIgA kann auch zu niedrig sein aufgrund einer chronischen Infektion, Nebenniereninsuffizienz, Hydrocortison oder Steroidtherapie sowie Vitamin A-Mangel.
  2. Bei überreaktiven dendritischen Zellen: Der zweite wichtige Schritt, um seine orale Toleranz zu verbessern, ist sicherzustellen, dass Nahrungsproteine richtig verdaut und mit Hilfe von Salzsäure, Gallenflüssigkeit und Enzymen in Aminosäuresequenzen heruntergebrochen werden. Denn wenn Nahrungsmittelproteine nicht vollständig zerlegt werden, besitzen sie eine höhere Antigenität¹⁰ und können zu überreaktiven dendritischen Zellen führen. Vermeidet außerdem künstliche Lebensmittelfarbe, da diese Proteine binden und deren Verdauung blockieren.
  3. Zur Regulierung der T-Zellen & Stärkung des sIgA: Der dritte Faktor, der wichtig für sIgA ist, ist die Diversität des Mikrobioms im Darm. Umso höher die Diversität der Bakterien ist, umso besser ist die orale Toleranz, denn die Mikrobakterien produzieren aus pflanzlichen Ballaststoffen wie Stärke, Pektin, Fructan oder Cellulose die kurzkettigen Fettsäuren (SCFA, Short Chain Fatty Acids) Acetat (Essigsäure), Butyrat (Buttersäure) und Propionat (Propionsäure), welche einen stimulierenden Effekt auf die Treg-Zellen haben¹¹, welche wiederum die Autoimmunität regulieren, sowie einen modulierenden Effekt auf die dendritischen Zellen haben¹¹ ¹². 
  4. Falls notwendig: Repariere deinen Darm und dort vorherrschende Erkrankungen wie z.B. Leaky Gut oder eine Histaminose.
  5. Zur allgemeinen Entzündungsreduzierung: 
  • Alles, was bei euch Endorphine auslöst, lindert Entzündung und moduliert die regulatorische T-Zellen und damit das Immunsystem. Dazu kann gehören Lachen, positive Beziehungen, Sport,...
  • Auch die Unterstützung der Leber und der Detoxifizierung kann Entzündung reduzieren, sofern es hier Beeinträchtigungen gibt. 
  • Ebenso spielen Hormone (Geschlechtshormone, Schilddrüsen- oder Nebennierenhormone) eine Rolle bei Entzündungen und oraler Toleranz, denn sie helfen der Darmschleimhaut zu regenieren. Sollten alle anderen Faktoren schon betrachtet worden sein, lohnt sich auch ein Blick auf den Hormonstatus.

Die besten Supplements für eine Verbesserung der oralen Toleranz

Die beste Wirkung erzielt ihr, wenn ihr synergistisch verschiedene Nahrungsergänzungsmitteln mit weiteren Maßnahmen aus dem Bereich Ernährung und Lifestyle kombiniert.

Alle empfohlenen Supplements sind über den Onlineshop unseres Partners "amrita nutrition" bestellbar. 

Noch keinen Account bei amrita nutrition? Dann bucht einen Termin zur Erstberatung bei uns. Anschließend erhaltet ihr exklusiven Zugang zu den dort erhätlichen Practitioner Brand Supplements führender Marken wie Apex Energetics K-Line Nutritionals™.

Postbiotika: SCFAs (Short Chain Fatty Acids)

Das Produkt EnteroVite (K100) von Apex Energetics kombiniert alle drei Fettsäuren Acetat, Butyrat und Propionat in einem Produkt. SCFAs können wichtie Verbesserungen für das Immunsystem, das Gehirn sowie die Darmgesundheit bringen.

Am besten zusammen mit Ballaststoffen einnehmen.

Hinweis: Die Einnahme von SCFAs ersetzt nicht eine ballaststoffreiche Ernährung, sondern beides zusammen wirkt synergistisch.

Verdauungsenzyme & HCl

Eine Verdauungsenzymmischung wie EnzyMixPro (K99) von Apex Energetics hilft eine korrekte Verdauung von Nahrungsproteinen zu gewährleisten.

Vitamin A

Vitamin A (Retinol) hilft SIgA Levels zu erhöhen. Erhältich z.B. als Liqua A (K101) von Apex Energetics

Modulierung der Treg Zellen

Die regulatorische T-Zellen lassen sich durch einige Supplements modulieren:

Wünschst auch du dir eine Analyse deiner individuellen Trigger und persönliche Handlungs-empfehlungen?

Kontaktiere uns noch heute

¹ Barnes, P. J., & Karin, M. (1997). Nuclear factor-κB—a pivotal transcription factor in chronic inflammatory diseases. New England journal of medicine, 336(15), 1066-1071.

² Perl, A. (2012). Pathogenesis and spectrum of autoimmunity. Autoimmunity: Methods and Protocols, 1-9.

³ Rojas, M., Restrepo-Jiménez, P., Monsalve, D. M., Pacheco, Y., Acosta-Ampudia, Y., Ramírez-Santana, C., ... & Anaya, J. M. (2018). Molecular mimicry and autoimmunity. Journal of autoimmunity, 95, 100-123.

⁴ Kleinewietfeld, M., Manzel, A., Titze, J., Kvakan, H., Yosef, N., Linker, R. A., ... & Hafler, D. A. (2013). Sodium chloride drives autoimmune disease by the induction of pathogenic TH17 cells. Nature, 496(7446), 518-522.

⁵ Sigaux, J., Semerano, L., Favre, G., Bessis, N., & Boissier, M. C. (2018). Salt, inflammatory joint disease, and autoimmunity. Joint Bone Spine, 85(4), 411-416.

⁶ Wen, W., Wan, Z., Ren, K., Zhou, D., Gao, Q., Wu, Y., ... & Zhou, J. (2016). Potassium supplementation inhibits IL-17A production induced by salt loading in human T lymphocytes via p38/MAPK-SGK1 pathway. Experimental and Molecular Pathology, 100(3), 370-377.

⁷ Vojdani, A., & Vojdani, C. (2015). Immune reactivity to food coloring. Altern. Ther, 21, 1-100.

⁸ Rehman, K., & Akash, M. S. H. (2016). Mechanisms of inflammatory responses and development of insulin resistance: how are they interlinked?. Journal of biomedical science, 23, 1-18.

⁹ Shukla, V., Shakya, A. K., Perez-Pinzon, M. A., & Dave, K. R. (2017). Cerebral ischemic damage in diabetes: an inflammatory perspective. Journal of neuroinflammation, 14, 1-22.

¹⁰ Untersmayr, E., & Jensen-Jarolim, E. (2008). The role of protein digestibility and antacids on food allergy outcomes. Journal of Allergy and Clinical Immunology, 121(6), 1301-1308.

¹¹ Bollrath, J., & Powrie, F. (2013). Feed your Tregs more fiber. Science, 341(6145), 463-464.

¹² Tan, J., McKenzie, C., Vuillermin, P. J., Goverse, G., Vinuesa, C. G., Mebius, R. E., ... & Mackay, C. R. (2016). Dietary fiber and bacterial SCFA enhance oral tolerance and protect against food allergy through diverse cellular pathways. Cell reports, 15(12), 2809-2824.

Logo

Kontakt: info@health-xcellence.com

Impressum | AGB und Widerrufsrecht | Datenschutzerklärung

© 2025, Health Xcellence Beljakov GbR. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.